Das Wesen der Gottesliebe und Nächstenliebe und das Gutmenschentum
“Das Erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. Das Zweite dies:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.”
(Markus 12,29-31)
In diesen Worten wird das oberste Gebot unseres Herrn deutlich ausgedrückt. Doch in dieser Zeit der allgemeinen Verwirrung und Götzendienstes werden diese Worte an vielen Orten zur Rechtfertigung der Komplizenschaft mit der Sünde genutzt. Wehe, den Menschen, die die wahre “Nächstenliebe” mit einem “Gutmenschentum” vertauschen und dabei Kompromisse mit allerlei Sünde eingehen. All die Heuchelei und Nettigkeit dieser Welt ist nur Windhauch und Eitelkeit im Angesicht Gottes.
So wollen wir, Kreuzritter der göttlichen Barmherzigkeit, in der Kraft des Heiligen Geistes dies beleuchten, um zum ersten Gebot Gottes zurückzufinden und unsere Herzen von allen Komplizenschaften zu befreien:
Unsere Sehnsucht, Berufung und unsere Erfüllung und Heil hier auf Erden ist es Gott vollkommen zu lieben – mehr als alles andere – so wie die heilige Theresa von Avila es ausdrückt:
“solo Dios basta”
Gott allein genügt.
Unser Leben zielt daraufhin unaufhörlich mit den Engeln gemeinsam denn Herrn zu preisen:
„Heilig, heilig, heilig Gott, Herr aller Mächte und Gewalten.
Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit.
Hosanna in der Höhe.
Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn.
Hosanna in der Höhe.“
Wer in dieser Gottesliebe leben möchte, kann nur einem dienen: dem wahren dreieinigen Gott.
Gott zu lieben bedeutet der Sünde abzusterben, sich selbst zu verleugnen und ihm nachzufolgen. Dieser alleinige Entschluss der Seele der Reue und Umkehr, gibt Gott die Möglichkeit seine barmherzige Liebe in sie einzugießen und dem Herzen seines Sohnes Jesus Christus ähnlich zu machen.
Liebe Kreuzritter, ein jeder von euch ist von der göttlichen Barmherzigkeit berufen, ein heiliges Leben zu leben, denn unser Herr ist der Heilige! Jesus Christus und seine Apostel gaben uns Zeugnis durch ihr Leben und in seiner Nachfolge finden wir alleinig den Weg, die Wahrheit und das ewige Leben.
Unterscheidung der wahren Nächstenliebe und falschen Nächstenliebe
Die Nächstenliebe entspringt der Gottesliebe, somit ist nur in einem Herzen, welches Gott über alles liebt, wahre Nächstenliebe. In einem Herzen eines Menschen, der Gott nicht liebt, ist auch keine wahre Nächstenliebe.
Doch von welcher Nächstenliebe und falscher Brüderlichkeit spricht die Lehre des Teufels und der Welt?
Von der heuchlerischen, sich selbst vergötternden Nächstenliebe, die wie eine Seuche die Welt umgreift und alle Menschen, die dem falschen Bild der Nächstenliebe angehören, durch Kompromiss und “Toleranz” in Sünde stürzt.
Dabei dient der Mensch in Gottvergessenheit nicht mehr seinem Herrn, sondern dem Nächsten, der Mutter, dem Vater, dem Bruder, der Schwester, dem Ehemann oder der Ehefrau. Dieser Dienst ist jedoch dann nichtmehr darauf aus, den Nächsten zur Gottesliebe und Heiligkeit zu verhelfen, sondern in einem gierigen – oft auch versteckten Egoismus Selbstbestätigung, Macht, Ansehen, Beliebtheit und Wohlwollen zu mehren.
Im Namen der “Toleranz und des Friedens” werden dann allerlei Sünden toleriert und relativiert.
Dies ist kein wahrer Dienst und keine wahre Nächstenliebe am Nächsten. All dies ist in den Worten des Buches Kohelet nicht als “Windhauch”. Eitelkeit über Eitelkeit verseucht diese Welt!
Denn indem sich die Menschen durch “Gutmenschentum”, Heuchelei und Nettigkeiten in ihren Sünden trösten, tolerieren und schlimmstenfalls unterstützen, führen sie sich geradewegs in ihrer Eitelkeit gegenseitig Richtung ewige Verdammnis und Hölle.
Auch wir, Kreuzritter der göttlichen Barmherzigkeit, müssen wachsam sein allezeit im Angesicht Gottes zu leben und für die Seelen zu kämpfen. Dabei dürfen wir uns nicht leiten lassen von den menschlichen Schwächen hin zu Ansehen, Scheinfrieden und Kompromiss, sondern wir hören vielmehr auf unseren Herrn Jesus Christus:
“Glaubt nicht, ich sei gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit der Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und die Feinde des Menschen werden seine eigene Hausgenossen sein.
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert. Wer sein leben gefunden hat, der wird es verlieren, und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden.”
(Mat 10,34-39)
Berufene Seele, erkenne, dass in der Nachfolge deines Herrn, die Nächstenliebe nicht der Götzendienst an dir selbst und an deinem Nächsten ist, sondern darin gewurzelt ist, auch bei allen Verfolgungen, Verleumdungen und Anfeindungen deiner Mitmenschen zur Wahrheit in Jesus Christus zu halten.
Jesus Christus kam ja gerade dafür, uns von der Sünde zu befreien und uns zur Gottesliebe zu führen, damit wir einst unseren ewigen Vater und Schöpfer Angesicht zu Angesicht sehen dürfen.
Auch unser Leben ist dazu berufen, durch Ihn frei von Sünde zu sein, und unseren Nächsten zu dieser wahren Freiheit zu führen durch Taten, Worte und Gebete.
So äußert sich die wahre Nächstenliebe darin, gleichsam wie man selbst dem Ruf zur Heiligkeit folgt, auch seinen Nächsten hin zur Heiligkeit und Gottesliebe zu fördern und dabei genauso, wie man selbst aller Sünde entsagt, auch den Nächsten dahingehend zu tadeln und zu unterstützen. Folglich lebt man dann einen klaren Umgang mit seinen Mitmenschen, der frei von Heuchelei und “Gutmenschentum ist” und auf die Verherrlichung Gottes abzielt.
“So sei euer Wort: Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein nein. Was darüber hinausgeht, ist vom Bösen.”
(Mat 5,37)
Es prüfe ein jeder Kreuzritter sein Herz: In welchem Maße sind die Beziehungen in meinem Leben auf die Verherrlichung Gottes ausgerichtet oder gibt es da noch Kompromisse und Komplizenschaften? Wie oft schleichen sich falsche Nettigkeiten und Heuchelei in mein Auftreten?
Brüder und Schwester, in dieser Welt ist unter den Menschen die Komplizenschaft der Sünde so groß, dass wir mit ganzem Herzen zur Ehre Gottes, den Kompromissen entsagen müssen und alle Bindungen der Komplizenschaft abschlagen müssen. Unsere Nächstenliebe diene jederzeit der Gottesliebe und befreie uns von jeglicher Sünde. Freundschaften, Beziehung und der Umgang mit Mitmenschen ist nichts als Eitelkeit und Windhauch, wenn unser Handeln, unsere Worte und unser Denken dabei nicht auf die Verherrlichung Gottes ausgerichtet ist. Unser Benehmen, Auftreten und Umgang mit den Mitmenschen möge allezeit im Angesicht Gottes und der ewigen Wahrheit geschehen.
Um dies alles noch weiter zu beleuchten, betrachten wir, wie Apostel Paulus mit einem Bruder der Gemeinschaft, welcher sich schwerer Unzucht hingegeben hat, umgeht:
“Überhaupt hört man von Unzucht unter euch und zwar von einer Unzucht, wie sie nicht einmal unter den Heiden herrscht, dass nämlich einer die Frau seines Vaters hat. Und da seid ihr aufgeblasen, statt traurig zu werden und den aus eurer Mitte auszustoßen, der so etwas getan hat? Was mich betrifft, so habe ich, leiblich zwar abwesend, geistig aber anwesend, das Urteil bereits über den gefällt, der sich so vergangen hat, als ob ich persönlich anwesend wäre:
im Namen unseres Herrn Jesus wollen wir, ihr und mein Geist, uns versammeln und mit der Kraft unseres Herrn Jesus diesen Menschen dem Satan überantworten zum Verderben seines Fleisches, damit sein Geist am Tag des Herrn gerettet wird.”
(1 Kor 5,1-5)
Liebe Brüder und Schwester, lest die Briefe des Paulus! Denn in seinem Handeln, Sprechen und Denken offenbart sich die Lehre Christi in beispielhafter Weise. Wieviele Törichte beklagen und kritisieren immer wieder die Härte des Apostel Paulus – doch wir Kreuzritter der göttlichen Barmherzigkeit erkennen darin, die wahre Gottesliebe und die wahre Nächstenliebe.
Natürlich trauern die Herzen, wenn ein geliebter Bruder, Schwester oder anderer Angehöriger oder Freund Irre geht und sich in Todsünde stürzt. Es schmerzt, wenn man geliebte Menschen, in die Verwirrung fallen sieht. Doch das Gesetz der Gottes- und Nächstenliebe fordert uns gerade dazu auf, uns wirklich um unseren Nächsten zu kümmern. Und zwar nicht seine Sünde zu tolerieren und ihn darin freudig den Weg ins ewige Verderben laufen zu lassen- dies ist Komplizenschaft mit der Sünde und führt zum Abfall der eigenen Seele. Vielmehr haben wir, da wir Kinder Gottes durch Jesus Christus in der Gnade und Wahrheit leben, die christliche Verpflichtung dem Menschen zu helfen, von dieser Sünde frei zu werden. Dies geschieht nur, wenn der Mensch seine Sünde erkennt und tiefe Verdemütigung und Buße im Herzen erfährt und fühlt. Dabei dürfen wir nicht an dem Fleisch, das Wohlwollen oder die Freundschaft unseres Nächsten festhalten – sondern müssen allzeit bereit sein, sogar ihn zum Verderben seines Fleisches dem Satan zu übergeben, damit sein Geist am Tag des Herrn gerettet wird. Besser hier auf der Erde die schlimmsten Qualen erleiden, als in Freude ins ewige Verderben stürzen!
Liebe Kreuzritter, lasst uns erkennen, wie wenig Wert doch dieses Leben auf Erden hat, wie wertvoll jedoch das ewige Heil einer einzigen Seele ist ! Unsere Nächstenliebe drückt sich nicht durch die Toleranz der Sünde aus, sondern durch die Liebe zur Seele des Menschen.
Für diese Liebe zur Seele des Mitmenschen und für sein ewiges Heil in Gott, müssen wir bereit sein, hier in dieser Welt von unseren Mitmenschen und Angehörigen verleumdet, verachtet und ja sogar gehasst zu werden. Denn für den Sünder ist ein Kind Gottes und Jünger Christi immer ein lebendiger Vorwurf seiner Sünden.
Lasset uns wachsam sein! Wir kämpfen nicht gegen die Sünder, sondern wir kämpfen gegen die Sünde und für die Rettung ihrer Seelen und ihr ewiges Heil. Gleichsam, wie wir einst in tiefer Komplizenschaft mit der Sünde durch den ein oder anderen Weg durch unseren Herrn Jesus Christus davon befreit wurden, so mögen auch wir gegen die Sünde ankämpfen und darin den Menschen bei der Befreiung von Komplizenschaft mit der Sünde beistehen. Dieser Komplizenschaft liegt immer der böse Geist Satans zugrunde. So mögen wir Kreuzritter mit aller Kraft des heiligen Geistes und im Namen unseres Herrn Jesus Christus in uns selbst und in unseren Nächsten für das Königreich Christi kämpfen.
Die Seelen der Sünder – liebet sie mit ganzem Herzen – wie auch wir selbst als Sünder vom Herrn trotzdem geliebt werden !
Doch die Sünde, welche die armen Seelen gefangen hält:
Bekämpft und entblößt sie, damit am Tag des ewigen Gerichts die Seelen gerettet werden mögen!
“Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern und dazu auch noch sein eigenes Leben hasst, kann er nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, kann nicht mein Jünger sein.”
(Luk 14,26-27)
“Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das sind meine Mutter und meine Brüder. Denn jeder, der den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.”
(Mat 12,50)
So erkennen wir klar, dass alle Gottesliebe und Nächstenliebe sich in einem offenbart: Den Willen des ewigen Vaters im Himmel zu tun.
Befreit eure eigene Seele und die Seelen der Mitmenschen von den Komplizenschaften mit der Sünde, indem ihr all eure Taten, Worte und Werke nurnoch auf einem Fundament aufbaut:
“Solo Dios basta.” Gott allein genügt.
Sein Heiliger Geist und seine Barmherzigkeit ist bereit euch als Apostel seines Sohnes zu gebrauchen, euch zu wahrer Heiligkeit zu führen und eines Tages mit euch gemeinsam im ewigen Reich zu sitzen. Seid auch ihr bereit?
Abschließend noch die mahnenden Worte unseres Herrn über die enge Pforte, durch die wir eines Tages berufen sind zu gehen.
“Da fragte ihn jemand: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er aber sagte zu ihnen: Bemüht euch darum, durch die enge Pforte zu gelangen!
Denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. Wenn der Herr des Hauses sich erhoben und die Tür geschlossen hat und ihr draußen steht und klopft an die Tür und ruft: Herr, mach uns auf!, so wird er euch antworten:
Ich weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr sagen: Wir haben mit euch gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt. Er aber wird euch antworten: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir alle, ihr Übeltäter!
Da wird Heulen und Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sehen werdet, ihr selbst aber ausgestoßen seid.”
(Luk 13,22-29)
Darum lasst uns heute schon nach Heiligkeit streben und mit nüchternem Geist, bekleidet mit der Waffenrüstung unseres Glaubens, für unser ewiges Heil und das ewige Heil unserer Mitmenschen kämpfen.
Der Herr sei mit Euch!