Welch herrliches Bild muss dies gewesen sein: ein stämmiger Bauer, mit Pfeife und Rosenkranz durchzieht die weiten Wälder und Wiesen der Schweiz. Ja zu jeder Jahreszeit, zu Fuß, zu Ross oder im Einspann. Vater Wolf war bis zu seinem letzten Atemzug ganz dem Dienst des Herrn hingegeben – im Namen Jesu, Heilung der Seele und des Körpers zu erschöpften und verzweifelten Kranken zu bringen. Dabei geschahen die Heilungen augenblicklich und auf der Stelle. Ja die schwersten Fälle wurden sofortig geheilt. Doch wer war Vater Wolf und was ist seine Geschichte?
Niklaus Wolf, geboren und Bauer im Kanton Luzern in der Schweiz war Vater einer kinderreichen Familie und ist ein typisches Beispiel für das königliche Priestertum der gläubigen Laien. Niklaus Wolfs grundlegendes Charisma ist das des Gebetes aus dem er all die Kraft schöpft, die er als treuer Zeuge des Evangeliums und als Mensch der sein Leben allen ihm Anvertrauten weiht, benötigt. Einer der auffallenden Aspekte seines Gebetslebens ist die Zeit, die er sich jeden Abend nimmt, um mit Gott Zwiesprache zu halten. Er organisiert Gebetsgruppen in den wirren Zeiten der französischen Revolution, deren Geistesströme auch in die Schweiz sickern und wirkt als geistlicher Berater. Er engagiert sich in der Politik und tut alles daran den wahren katholischen Glauben zu verteidigen, da die Ströme der französischen Revolution und freimaurerische Aktivitäten auch die Schweiz zu erobern scheinen. Eines Tages bemerkt er, dass er das Charisma der Heilung erhalten hat; diesen Dienst wird er stets im Namen Jesu ausüben um deutlich zu verstehen zu geben, dass er kein Heiler ist, der sich im Besitz einer besondernen natürlichen Kraft weiß, sondern dass er ein einfaches Werkzeug in den Händen Gottes ist und dass er diesen Dienst einzig und allein zu Gottes Ehre und Ruhm versieht. Er macht , in einer von agnostischer Philosophen stark geprägten Zeit, Gebrauch von Weihwasser, Kreuzzeichen und Segnungen, Er führt damit vor Augen, dass das königliche Priestertum der Laien Zeichen besitzt, die das Zeugnis des Wortes Gottes begleiten. Niklaus Wolf, Vater von neun Kindern, ist ein Beispiel des wahren Laien, der ohne jemals auf einen den Priestern vorbehaltenen Dienst übergreifen zu wollen, alle Gaben des Geistes einsetzt, die er bei der Taufe und der Firmung erhalten hat. Niklaus veranschaulicht die Tatsache, dass gerade dadurch, dass man das allgemeine Priestertum und das Amtspriestertum nicht vermischt, sondern klar auseinander hält, der Weg eröffnet wird zu Entdeckung aller Charismen, die dem Volk Gottes zuerkannt sind. Zeuge der Teufelspredigt und vielem anderen, führt Niklaus dazu dem Teufel den Krieg zu erklären und bewaffnet mit seinem Rosenkranz und Gebet in die Schlacht zu ziehen.
Niklaus Wolf: Zeuge der göttlichen Barmherzigkeit
Niklaus fühlte zutiefst, wie sehr es dir göttliche Barmherzigkeit drängt, sich an die Menschen zu verschenken. Wenige christliche Autoren haben, so scheint es, dieses tiefe Verlangen Gottes zu schenken, zu schenken und unbegrenzt zu schenken so hervorgehoben wie Niklaus Wolf in seinen Gebeten und Ratschlägen. Niklaus Wolf erscheint uns gewissermaßen wie der Prophet der Barmherzigkeit Gottes. Seine außergewöhnliche Erfahrung des menschlichen Elends – vergessen wir nicht den historischen kontext und seine karitativen Tätigkeiten, führte ihn dahin, sich umso mehr sich auf die Barmherzigkeit Gottes zu verlassen und die Menschen auszufordern, ihre leeren Hände Gott entgegenzustrecken. Er wusste aus Erfahrung, dass das Gebet die Allmacht Gottes gewissermaßen in den Dienst des Menschen stelllt. Er hatte verstanden, dass Gottes Verlangen zu schenken unendlich größer ist als das Verlangen zu empfangen. Mit welch innerem Feuer sprach er von der so dringenden Aufforderung Christi : “ Kommt alle zu mir die ihr mühselig und beladen seid: Ich will euch erquicken” (Mt 11,28)
Wir empfehlen euch noch diesen Vortrag von Pater Gabriel von den FLUHM Brüdern, ihr findet es auf dieser Seite: https://www.segenskreis.at/index.php/vortraege/22-vortraege/207-vortraege-br-gabriel-2009-bis-2013 Gottes Segen!